Deine Website barrierefrei: Das ist mehr als nur eine Pflicht
Deine Website barrierefrei zu machen, solltest Du nicht vernachlässigen, denn Barrierefreiheit im Internet ist heutzutage keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Es geht nicht nur darum, den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden, sondern vor allem darum, das Internet für alle Menschen zugänglich zu machen – unabhängig von körperlichen, sensorischen oder kognitiven Einschränkungen. Stell Dir vor, Du könntest eine Webseite nur schwer bedienen, weil sie nicht für Dein Navigationsgerät oder Deine Bedürfnisse ausgelegt ist. Genau diese Hürde kannst Du mit barrierefreien Anpassungen aus dem Weg räumen.
Und lässt Dich zugleich von der Konkurrenz abheben, bzw. erweitert gleichzeitig Deinen Kunden-/Benutzerstamm.
Was bedeutet Barrierefreiheit auf Webseiten?
Barrierefreiheit auf Webseiten bedeutet, dass diese von allen Menschen gleichermaßen genutzt werden können, unabhängig von eventuellen Einschränkungen. Das umfasst sowohl Menschen mit Behinderungen als auch ältere Menschen, die möglicherweise mit Einschränkungen des Sehvermögens, des Hörvermögens oder der Feinmotorik zu kämpfen haben. Diese Vielfalt an Bedürfnissen berücksichtigt man, indem man Webseiten so gestaltet, dass sie möglichst einfach und verständlich sind. Dazu zählen die richtige Farbwahl für kontrastreiche Texte, die Möglichkeit, mit der Tastatur zu navigieren, und die Bereitstellung von Alternativtexten für Bilder.
Barrierefreiheit und SEO: Win-win für Nutzer und Suchmaschinen
Barrierefreiheit und Suchmaschinenoptimierung (SEO) gehen oft Hand in Hand, da viele barrierefreie Maßnahmen gleichzeitig die Sichtbarkeit Deiner Webseite in Suchmaschinen verbessern. Suchmaschinen-Crawler funktionieren in gewisser Weise ähnlich wie Screenreader, da sie den Inhalt einer Webseite „lesen“ und strukturieren müssen, ohne auf das visuelle Layout zurückgreifen zu können. Wenn Du also klare HTML-Strukturen, semantische Elemente wie Überschriften (<h1>
, <h2>
usw.), und beschreibende Alt-Texte für Bilder verwendest, hilfst Du sowohl Menschen mit Behinderungen als auch den Crawlern dabei, den Inhalt Deiner Seite besser zu verstehen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ladegeschwindigkeit Deiner Webseite, die sowohl für Barrierefreiheit als auch für SEO eine Rolle spielt. Webseiten, die schnell laden und leicht zu navigieren sind, werden von allen Nutzern, insbesondere aber von Nutzern mit eingeschränkten technischen Möglichkeiten, als zugänglicher empfunden. Zudem bevorzugen Suchmaschinen Seiten mit kurzer Ladezeit. Eine barrierefreie Webseite unterstützt also eine bessere Nutzererfahrung und steigert die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Seite in den Suchergebnissen weiter oben angezeigt wird.
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz und BITV 2.0: Barrierefreiheit wird zur Pflicht
Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) und der BITV 2.0 (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung) wird die Verpflichtung, barrierefreie Websites bereit zu stellen, ab dem 28. Juni 2025 gesetzlich verankert. Unternehmen und Betreiber von Web Shops und Internetseiten müssen dann dafür sorgen, dass ihre digitalen Angebote auch für Menschen mit Behinderung problemlos nutzbar sind. Ziel dieser Richtlinie ist es, Barrieren im digitalen Raum abzubauen und so allen Menschen einen uneingeschränkten Zugang zu Inhalten, Anwendungen und Diensten im Netz zu ermöglichen.
Um die Anforderungen zu erfüllen, müssen Webseiten und Anwendungen auf Grundlage der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) gestaltet werden, die detaillierte Kriterien zur Barrierefreiheit festlegen. Dazu gehört, regelmäßig die eigene Umsetzung und Gestaltung zu testen, um sicherzustellen, dass die Seite den rechtlichen Standards entspricht. Das Ziel ist eine barrierefreie Website, die sich an die Bedürfnisse von Nutzern mit unterschiedlichen Einschränkungen anpasst und somit die digitale Teilhabe fördert. Mit dieser neuen Gesetzgebung müssen Unternehmen also frühzeitig sicherstellen, dass ihre Webseiten, Webshops und andere digitale Inhalte den Anforderungen des BITV 2.0 gerecht werden – und so die Inklusion im digitalen Raum vorantreiben.
Das neue Gesetz zur Barrierefreiheit gilt nicht für alle Unternehmen: Kleine Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz oder einer Jahresbilanzsumme von weniger als 2 Millionen Euro sind von den gesetzlichen Anforderungen ausgenommen. Dennoch lohnt sich die Umsetzung einer barrierefreien Webseite aus SEO-technischer Sicht auch für diese kleineren Betriebe. Barrierefreie Webseiten sind in der Regel besser strukturiert, benutzerfreundlicher und damit für Suchmaschinen leichter zu „lesen“. Dadurch verbessert sich die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen, was gerade für kleinere Unternehmen ein entscheidender Vorteil sein kann, um eine breitere Zielgruppe zu erreichen und das Nutzererlebnis zu optimieren.
Wie kann ich testen, ob meine Webseite barrierfrei ist?
Um zu prüfen, ob Deine Webseite barrierefrei gestaltet ist, gibt es einige praktische Tools und Methoden, die Dir dabei helfen können. Ein guter erster Schritt ist die Nutzung von Google Page Speed Insights. Dieses Tool analysiert nicht nur die Geschwindigkeit Deiner Seite, sondern liefert auch wertvolle Hinweise zur Nutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit, zum Beispiel in Bezug auf Lesbarkeit und Ladezeiten.
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